Mythos oder Realität?
Mythische Götter werden in der Regel als Superhelden beschrieben, die sich menschlichen Phantasien und Gelüsten hingeben. Die Evangelien schildern Jesus hingegen als Mann der Bescheidenheit, des Mitgefühls und mit tadellosem moralischem Charakter. Seine Jünger beschreiben ihn als reale Person, für die sie gerne und bereitwillig ihr Leben gaben.
Der nichtchristliche Wissenschaftler Albert Einstein stellte fest: „Niemand kann die Evangelien lesen, ohne sich der tatsächlichen Präsenz von Jesus bewusst zu sein. Seine Persönlichkeit pulsiert in jedem Wort. Keine Legende ist mit solchem Leben erfüllt…. Niemand kann die Tatsache leugnen, dass Jesus wirklich existierte noch dass seine Worte tröstlich sind“.[43]
Ist es denkbar, dass Tod und Auferstehung von Jesus aus diesen Mythen abgeleitet wurden? Das Argument der „Jesus als Legende“-Anhänger gegen Jesus wurde in dem YouTube Film Zeitgeist vorgestellt, in dem der Autor Peter Joseph kühn verkündet:
Tatsache ist, dass Jesus…. eine mythische Figur war… Das Christentum, zusammen mit allen anderen theistischen Weltanschauungen ist der Betrug des Zeitalters.[44]
Bei einem Vergleich zwischen dem Jesus der Evangelien und den Göttern der Mythologie wird ein Unterschied sofort klar: Im Gegensatz zu dem in den Evangelien in Erscheinung tretenden realistischen Jesus enthalten Beschreibungen mythologischer Götter unrealistische, phantastische Elemente.
- Mithras wurde angeblich aus einem Felsen heraus geboren.[45]
- Horus wird mit einem Falkenkopf dargestellt.[46]
- Bacchus, Herkules und andere wurden auf dem Pferd Pegasus gen Himmel getragen.[47]
- Osiris wurde getötet, in 14 Teile geteilt und sodann von seiner Frau Isis wieder zusammengesetzt und zum Leben erweckt.[48]
Ist es jedoch möglich, dass das Christentum den Tod und die Auferstehung von Jesus aus diesen Mythen abgeleitet hat?
Sicherlich glaubten seine Jünger dies nicht; sie haben bereitwillig ihr Leben geopfert mit der Aussage, dass die Schilderung von Jesu Auferstehung wahr war. [Siehe „Ist Jesus von den Toten auferstanden?“]
Darüber hinaus tauchten „Berichte über einen sterbenden und wieder auferstehenden Gott, die in etwa der Geschichte über Jesu Auferstehung gleichen, mindestens 100 Jahre nach den Berichten über Jesu Auferstehung auf“.[49]
Mi anderen Worten: Sterben und Auferstehung von den Toten von Horus, Osiris und Mithras waren nicht Teile ihrer ursprünglichen Mythologie, sondern wurden hinzugefügt, nachdem die Berichte in den Evangelien über Jesus geschrieben wurden.
Laut T. N. D. Mettinger, einem Professor an der Lund University „sind sich moderne Gelehrte – fast universell – einig, dass es vor dem Christentum keine sterbenden und widerauferstehenden Götter gab. Alle diese Erzählungen stammen aus der Zeit nach dem ersten Jahrhundert“.[50]
Die meisten Historiker sehen keine echten Parallelen zwischen diesen mythologischen Göttern und Jesus Christus. C.S. Lewis bestätigt jedoch die gemeinsamen Leitmotive, die die Sehnsucht der Menschheit nach Unsterblichkeit zum Ausdruck bringen.
Lewis erinnert sich an eine Unterhaltung, die er mit J. R. R. Tolkien, dem Autor der Trilogie Der Herr der Ringe, führte. „Die Geschichte von Christus“, sagte Tolkien, „ist einfach ein wahrer Mythos: ein Mythos… mit dem erheblichen Unterschied, dass das Ganze wirklich geschah”[51]
Der Gelehrte F. F. Bruce, der das Neue Testament zu seinem Lebenswerk machte, kommt zu dem Schluβ: „Einige Schriftsteller spielen vielleicht mit der Phantasie eines „Christus-Mythos“, aber sie ignorieren dabei historische Zeugnisse. Die Historizität von Christus ist genauso unumstößlich für einen unvoreingenommenen Historiker wie die Historizität von Julius Cäsar. Es sind nicht Historiker, die die Theorie von Christus als Legende verbreiten.“[52]
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