Römische Chronisten: In der Antike schrieben römische Historiker hauptsächlich über Ereignise und Menschen, die eine Bedeutung für ihr Reich hatten. Da Jesus keinen unmittelbaren Einfluss auf die politischen oder militärischen Angelegenheiten von Rom hatte, gibt es nur wenige Bezüge auf ihn in der römischen geschichtlichen Berichterstattung. Allerdings wird Jesus als reale Person von zwei bedeutenden römischen Historikern, Tacitus und Suetonius, bestätigt.
Tacitus (55-120 AD), der größte römische Historiker der Antike, schrieb, dass Christus (die griechische Form des Namens) während der Herrschaft von Tiberius lebte und „unter Pontius Pilatus litt, dass die Lehre von Jesus sich bereits bis nach Rom verbreitet hatte und dass Christen wie Verbrecher behandelt und auf verschiedene Arten und Weisen gefoltert wurden, einschließlich der Kreuzigung.“[18]
Suetonius (69-130 AD) beschrieb „Chrestus“ als Aufwiegler. Die meisten Gelehrten halten das für einen Bezug auf Christus. Suetonius erwähnte auch die Verfolgung der Christen im Jahr 64 AD durch Nero.[19]
Römische Beamte: Christen galten als Feinde Roms, da sie Jesus als ihren Herrn erachteten, statt Cäsar zu huldigen. Die folgenden römischen Beamten, einschlielich zweier Kaiser, drückten sich diesbezüglich aus und erwähnten Jesus und die frühchristlichen Anfänge in ihren Briefen.[20]
Plinius der Jüngere war ein kaiserlicher Verwaltungsbeamter unter dem Kaiser Trajan. Im Jahr 112 AD schrieb Plinius an Trajan und berichtete über seine Versuche, die Christen dazu zu zwingen, Christus aufzugeben, den sie „wie einen Gott anbeteten“.
Kaiser Trajan (56-117 AD) beschrieb Jesus und die frühchristlichen Anfänge in seinen Briefen.
Kaiser Hadrian (76-136 AD) schrieb über die Christen als Anhänger von Jesus.
Heidnische Quellen: Jesus bzw. die Christen finden in verschiedenen Berichten heidnischer Chronisten vor Ende des zweiten Jahrhunderts Erwähnung, darunter Thallus, Phlegon, Mara Bar-Serapion und Lukian von Samosate.[21] Thallus’ Anmerkungen über Jesus wurden 52 AD verfasst, etwa 20 Jahre nach Jesu Tod.
Zusammengefasst läβt sich feststellen, dass insgesamt neun nichtchristliche, d.h. säkulare Schreiber der Antike Jesus als reale Person innerhalb von 150 Jahren nach seinem Tode erwähnten. Das ist interessanterweise die gleiche Anzahl von weltlichen Chronisten, die den römischen Kaiser Tiberius während der Lebzeiten von Jesus erwähnten. Unter Berücksichtigung von christlichen und nichtchristlichen Quellen gibt es sogar 42 Quellen, die von Jesus sprechen, verglichen mit nur zehn, die über Tiberius berichteten.[22]
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