Sind die Evangelien des Neuen Testaments die Augenzeugengeschichte von Jesus Christus oder könnte es sein, dass sich die Erzählungen über die Jahre verändert haben? Müssen wir die Beschreibungen im Neuen Testament von Jesus einfach glauben, oder gibt es dafür Nachweise?
In seiner in Israel ausgestrahlten Sondersendung über Jesus Christus, „Die Suche nach Jesus“ ging der inzwischen verstorbene Nachrichtensprecher des amerikanischen Fernsehsenders ABC, Peter Jennings, der Frage nach, ob der Jesus aus dem Neuen Testament geschichtstreu war.
Jennings lud Evangeliums-Fachleute zu einem Auftritt in seiner Sendung ein, so zum Beispiel John Dominic Crossan, Professor an der Universität DePaul in Chicago, drei Kollegen von Crossan aus dem Jesus-Seminar und zwei weitere Bibelgelehrte (Das Jesus-Seminar ist eine Gruppe von Gelehrten, die die überlieferten Worte und Taten Jesu debattieren und dann rote, rosafarbene, graue oder schwarze Perlen verwenden, um darüber abzustimmen, für wie glaubwürdig sie die Aussagen in den Evangelien halten.).[1]
Einige der Kommentare waren verblüffend. Hier zog Dr. Crossan in einer landesweit ausgestrahlten Fernsehsendung nicht nur mehr als 80 Prozent aller Sprüche Jesu in Zweifel, sondern leugnete auch seinen Anspruch, göttlich zu sein, seine Wunder und Auferstehung. Jennings war eindeutig über das von Crossan von Jesus geschilderte Bild erstaunt.
Die Suche nach wahrer biblischer Geschichte ist immer eine Nachricht wert, und genau deshalb bringen die Zeitschriften Time und Newsweek jedes Jahr eine Titelgeschichte über Maria, Jesus, Moses oder Abraham. Oder – wer weiß? – vielleicht erscheint dieses Jahr: „Robert: Die noch nie erzählte Geschichte des vermissten 13. Jüngers.“
Dies ist pure Unterhaltung, und somit werden die Nachforschungen nie enden, aber auch nie Antworten hervorbringen, da ansonsten keine zukünftigen Medienberichte mehr möglich wären. Stattdessen bringt man Leute mit radikal unterschiedlichen Meinungen an einen Tisch, wie eine Folge einer Reality-Show, und diese kauen das Thema hoffnungslos zusammen, statt irgendwelche Klarheit zu verschaffen.
Die Berichterstattung von Jennings jedoch konzentrierte sich auf ein Thema, über das es sich lohnt, ernsthaft nachzudenken. Crossan äußerte die Ansicht, dass die ursprünglichen Berichte über Jesus durch mündliche Überlieferungen ausgeschmückt und erst nach dem Ableben der Apostel schriftlich niedergelegt wurden. Somit seien sie höchst unzuverlässig und vermittelten uns kein richtiges Bild des wirklichen Jesus. Woher sollen wir wissen, ob das so stimmt?
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