Frühe nichtchristliche Berichte
Skeptiker wie Ellen Johnson führen den „Mangel an nichtkirchlicher Geschichte“ im Zusammenhang mit Jesus als Beweis dafür an, dass er nicht existierte.
Dazu ist zu bemerken, dass es über keine Zeitgenossen von Christus viel Belegmaterial gibt. Die meisten historischen Dokumente aus dem Altertum wurden durch die Jahrhunderte durch Kriege, Brände und Raubzüge zerstört oder fielen einfach der Verwitterung und dem Verfall zum Opfer.
So schreibt E. M. Blaiklock, der einen Großteil der nichtchristlichen Schriftstücke des römischen Reichs katalogisierte: „aus dem Zeitalter von Christus besteht mehr oder weniger nichts“, selbst bezüglich von großen weltlichen Führern wie Julius Cäsar.[9] Dennoch zweifelt kein Historiker an der Existenz Cäsars.
Und wenn man bedenkt, dass es sich bei Jesus eben nicht um einen großen politischen oder militärischen Führer handelt, bemerkt Darrell Bock, „ist es um so erstaunlicher und bedeutsamer, dass Jesus überhaupt in den uns zur Verfügung stehenden Quellen erscheint.“[10]
Was sind nun diese Quellen, von denen Bock spricht? Welche Historiker der Frühzeit, die über Jesus schreiben, hatten keine christliche Agenda? Schauen wir uns zunächst einmal die Feinde Jesu an.
Jüdische Historiker: Den Juden hätte am meisten daran gelegen sein sollen, die Existenz von Jesus zu verleugnen. Gerade sie jedoch haben ihn stets als echt erachtet. In verschiedenen jüdischen Schriftstücken ist von Jesus als realer Person die Rede, dem es galt, sich entgegenzustellen. [11]
Der bekannte jüdische Geschichtsschreiber Flavius Josephus erwähnte Jakobus, „den Bruder von Jesus, dem sogenannten Christus“[12] Hätte Jesus gar nicht gelebt, warum hätte Josephus das nicht gesagt?
In einem anderen, etwas kontroversen Abschnitt, geht Josephus noch eingehender auf Jesus ein:[13]
Zu dieser Zeit gab es einen Menschen, der Jesus genannt wurde. Er wies einen guten Lebenswandel auf und war als tugendhaft bekannt. Er hatte viele Leute unter den Juden und den anderen Völkern, die seine Jünger wurden. Pilatus hatte ihn zur Kreuzigung und zum Tode verurteilt; aber diejenigen, die seine Jünger geworden waren, gaben seine Jüngerschaft nicht auf und erzählten, dass er ihnen drei Tage nach der Kreuzigung erschienen sei und lebe und demnach vielleicht der Messias sei.[14]
Obwohl sich die Gelehrten über einige dieser Formulierungen streiten, gilt diese Bestätigung von Josephus über die Existenz von Jesus als allgemein authentisch.[15]
So schreibt der israelische Gelehrte Shlomo Pines: „Selbst die bittersten Feinde des Christentums meldeten niemals Zweifel daran an, dass Jesus tatsächlich lebte.“[16]
Will Durant, der sein berufliches Leben der Menschheitsgeschichte widmete, vermerkte, dass weder Juden noch Christen aus dem ersten Jahrhundert je die Existenz von Jesus anzweifelten.[17]
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