Behauptete Jesus, der Gott von Abraham und Moses zu sein?
Jesus sprach immer wieder von sich in einer Art und Weise, die seine Zuhörer verwirrte. Wie Piper feststellt, erklärte Jesus kühn: „Ehe Abraham wurde, BIN ich.” [11] Er sagte zu Martha und anderen, die sich um sie scharrten: „Ich BIN die Auferstehung und das Leben, wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt.“[12] Ebenso stellte Jesus Behauptungen auf, wie diese: „Ich BIN das Licht der Welt“[13], „Ich BIN der einzige Weg zu Gott“[14], oder „Ich BIN die Wahrheit“.[15] Diesen und einigen anderen seiner Behauptungen gingen die heiligen Worte für Gott voraus, nämlich „Ich BIN“ (ego eimi).[16] Was meinte Jesus mit solchen Aussagen, und was ist die Bedeutung des Satzes „ich BIN“?
Auch hier müssen wir uns wieder einmal auf den Kontext besinnen. In den heiligen Schriften der Hebräer, als Moses beim brennenden Dornbusch Gott nach seinem Namen anrief, antwortete Gott: „Ich BIN.“ Er offenbarte Moses, dass er der eine und alleinige Gott ist, der außerhalb der Zeit besteht und stets schon war. Jesus bediente sich genau dieser heiligen Worte, um sich selbst zu beschreiben. Die Frage ist: Warum?
Seit Moses hat nie ein praktizierender Jude sich selbst oder von irgendjemanden anderen als „Ich BIN“ gesprochen. Infolgedessen verärgerten diese „Ich BIN“ Ansprüche die jüdischen Anführer. Diese erklärten ihm zum Beispiel einmal, warum ihnen daran gelegen war, ihn zu töten: „Weil du, ein bloßer Mensch, dich zu Gott gemacht hast.“[17]
Jesus‘ Art und Weise, den Namen Gottes zu verwenden, verdross das religiöse „Establishment“ außerordentlich. Das Interessante daran ist nämlich, dass diese alttestamentlichen Gelehrten genau wussten, was er sagte, nämlich er sei Gott, der Schöpfer des Universums. Nur diese Behauptung allein hätte zur Beschuldigung von Blasphemie geführt. Den Text so auszulegen, als habe Jesus behauptet, Gott zu sein, ist eindeutig richtig, nicht nur aufgrund seiner Worte, sondern auch aufgrund der Reaktion auf diese Worte.
C.S. Lewis erachtete Jesus ursprünglich als Mythos. Doch kam dieses Literaturgenie, der mit Mythen sehr vertraut war, zu dem Schluss, Jesus musste eine reale Person gewesen sein. Als er sich mit den Nachweisen für Jesus näher beschäftigte, wurde er überzeugt, dass dieser nicht nur leiblich existierte, sondern mit keinem, je lebenden Menschen zu vergleichen ist. So schreibt Lewis:
„Dann kam der echte Schock: Unter diesen Juden taucht plötzlich ein Mensch auf, der so spricht, als wäre er Gott. Er behauptet, Sünden vergeben zu können. Er sagt, er sei von Ewigkeit an gewesen. Er sagt, er werde am Ende der Zeiten kommen, um die Welt zu richten…“[18]
Lewis ist der Ansicht, dass die Behauptungen Jesu einfach zu radikal und tiefgründig sind, um von einem gewöhnlichen Lehrmeister oder Religionsführer gemacht worden zu sein. (Für weitere Einblicke in die Behauptungen von Jesus über seine Göttlichkeit, siehe „Behauptete Jesus, Gott zu sein?“
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