Wo wird Jesus wiederkehren?
In der Bibel heißt es, dass der Herr auf den Ölberg in Jerusalem zurückkehren wird.[22] Manche mögen sich nun fragen: „Warum nicht in New York, London, Los Angeles oder Tokio?“ Gott aber entschied sich als Ort für seine Rückkehr für Jerusalem. Obwohl Jerusalem im Vergleich zu den vorgenannten Städten winzig ist, ist sie für Gott von größter Bedeutung. Dies lässt sich mit einem kurzen Blick auf die Geschichte begründen:
Jerusalem, dessen ursprünglicher Name Moriah lautete, war der Ort, an dem Gott Abraham anwies, Isaak, seinen einzigen Sohn, zu opfern. Aber Gott hielt Abraham von der Opferung Isaaks ab und bot ihm stattdessen einen Schafbock als Opfergabe an. In Wahrheit hatte Gott nie die Absicht, Isaak opfern zu lassen. Er prüfte den Glauben Abrahams und schuf ein Symbol für die Opferung seines einzigen Sohnes 2000 Jahre später in Jerusalem, ganz in der Nähe dieses Ortes.
Salomon baute seinen ersten jüdischen Tempel an der gleichen Stelle, an der Abraham statt Isaak den Schafbock opferte. Hier befand sich das Allerheiligste – das heilige Zimmer, von dem Gott sagte, dass er in ihm zugegen sei.[23]
Fünfhundert Jahre vor Christus wurde prophezeit, dass die Juden bei Ankunft des Messias am Ende aller Zeiten Jerusalem bewohnen würden.[24] Als Jerusalem im Jahre 70 n Chr. jedoch zerstört wurde, wurden eine Million seiner Einwohner getötet, während der Rest um sein Leben floh. Jerusalems lange Geschichte als der zentrale Ort jüdischer Anbetung hatte aufgehört zu existieren. Von einer zukünftigen Wiederherstellung konnten die Juden nur träumen.
Die Hoffnung der Juden, dass Jerusalem eines Tages wieder aufgebaut würde, beruhten jedoch auf Gottes Versprechen, das fast 600 Jahre vor Christus aus dem Munde des Propheten Ezechiel verkündet wurde. Bei dieser Prophezeiung geht es um die Vertreibung der Juden wegen ihres Ungehorsams in andere Länder. Dann heißt es, dass Gott sie am Ende aller Tage aus diesen anderen Ländern in ihr eigenes Land zurückschicken werde. Gott sprach durch seinen Propheten: „Ich hole euch zurück aus fernen Ländern und fremden Völkern und bringe euch in euer eigenes Land.“[25]
Für einen Zeitraum von fast 1900 Jahren nach der Zerstörung durch ein römisches Heer gab es keinen Staat Israel, und Jerusalem war Niemandsland unter fremder Besatzung. Dann, im zweiten Teil des 19. Jahrhunderts, ließen sich die ersten Juden in Palästina nieder. Nach dem von Hitlers Nationalsozialisten verübten Holocaust emigrierten Juden in großen Scharen nach Israel.
Am 14. Mai 1948, als eine Charta der Vereinten Nationen dem neuen Staat die teilweise Kontrolle über Jerusalem übertrug, ging der 2000 Jahre alte Traum der Juden von der Wiedergeburt Israels in Erfüllung. Aber binnen weniger Stunden schworen fünf arabische Armeen entlang seiner Grenzen, Israel zu vernichten. Die Spannungen zwischen Israel und seinen Nachbarn steuerten auf eine Explosion zu.
1967 umzingelten Armeen Ägyptens, Jordaniens und Syriens das Land. Die Zeitungen erschienen mit Schlagzeilen wie „Ägypten schwört Vernichtung Israels“.[26] Die israelischen Streitkräfte schienen zahlenmäßig hoffnungslos unterlegen zu sein. Aber durch einen Überraschungsangriff vernichtete Israel seine Feinde in gerade einmal sechs Tagen. Viele nannten den überwältigenden Sieg der Juden ein Wunder. Nach dem Blitzsieg im Krieg des Jahres 1967 gehörte Jerusalem endlich zu Israel, und der erhoffte Frieden schien in Reichweite. Dennoch hat sich die Prophezeiung, dass Jerusalem für die Welt ein „viel zu schwerer Stein“ werden würde, erfüllt.[27]
Israels wundersame Neugeburt hat die Bühne für das Kommen des Messias bereitet, das voraussetzt, dass Jerusalem von Juden bewohnt wird. Nahezu sechs Millionen Juden leben heute in dem Land, das Gott Abraham versprochen hatte. In nur einem Jahrhundert hat sich Israel von einer eigentlichen Existenzlosigkeit zu einem Staat katapultiert, der die Schlagzeilen der Welt beherrscht.
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