Die Sache mit dem leeren Grab
Kein seriöser Historiker bezweifelt ernsthaft, dass Jesus tot war, als er vom Kreuz abgenommen wurde. Viele haben sich jedoch gefragt, wie der Leichnam Jesu aus dem Grab verschwinden konnte. Der englische Journalist Dr. Frank Morison hielt die Auferstehung anfänglich für einen Mythos oder einen Schwindel und unternahm einschlägige Recherchen für ein Buch, in dem er sie widerlegen wollte.[21] Das Buch erlangte Berühmtheit, aber nicht aufgrund der ursprünglich dahinter steckenden Absicht.
Morrison versuchte zunächst, den Fall des leeren Grabes zu lösen. Das Grab gehörte einem Mitglied des Gerichts der Sanhedrin, Joseph von Arimathäa. Wer zur damaligen Zeit in Israel zu diesem Hohen Rat gehörte, war wie ein Rockstar. Jeder wusste, wer dazu gehörte. Joseph muss eine historische Person gewesen sein. Andernfalls hätten die jüdischen Führer die Geschichte als Schwindel entlarvt, weil sie damit die Auferstehung hätten widerlegen können. Ferner hätte sich das Grab Josephs an einem weithin bekannten Ort befunden und wäre leicht zu finden gewesen. Die Vorstellung, dass Jesus „auf dem Friedhof verloren gegangen“ wäre, müsste also verworfen werden.
Morrison fragte sich, weshalb die Gegner Jesu die anhaltende Existenz des „Mythos vom leeren Grab“ zugelassen hätten, wenn er nicht der Wahrheit entsprach. Die Entdeckung des Leichnams Jesu hätte der ganzen Verschwörung im Nu den Boden entzogen.
Was wir aus der Geschichte von den Feinden Jesu wissen, ist, dass diese seine Jünger des Diebstahls seines Leichnams bezichtigten – eine Anschuldigung, die eindeutig auf der einhelligen Überzeugung beruhte, dass das Grab leer war.
Dr. Paul L. Maier, Professor für Alte Geschichte an der Western Michigan University, sagte Ähnliches: „Wenn man sämtliche Indizien sorgfältig und fair abwägt, lässt sich die Schlussfolgerung, dass das Grab, in dem Jesus bestattet wurde, am Morgen des ersten Osterfests tatsächlich leer war, durchaus rechtfertigen. Und bisher wurde keine Spur eines Beweises erbracht, … der diese Aussage widerlegen würde.“[22]
Die jüdischen Wortführer waren schockiert. Sie beschuldigten die Jünger, den Leichnam Jesu gestohlen zu haben. Aber die Römer hatten eine gut ausgebildete 24-Stunden-Wache (aus 4 bis 16 Soldaten) am Grab stationiert. Josh McDowell hat darauf hingewiesen, dass dies keine gewöhnlichen Soldaten waren. „Wenn eine solche Wacheinheit ihre Pflicht nicht erfüllte – wenn ihre Mitglieder einschliefen, ihre Position verließen oder auf irgendeine Weise versagten – wissen wir aus den Beschreibungen zahlreicher historischer Quellen, was dann passierte. Viele von ihnen wurden ausgezogen; ihre Kleider wurden angezündet und sie wurden darin verbrannt, oder sie wurden mit dem Kopf nach unten gekreuzigt. Eine römische Wache achtete streng auf Disziplin und fürchtete sich davor, auf irgendeine Weise zu versagen.“[23]
Es wäre unmöglich gewesen, dass sich jemand an den römischen Wachen hätte vorbeischleichen und einen zwei Tonnen schweren Fels verschieben können. Dennoch wurde der Fels verschoben, und der Leichnam Jesu war verschwunden.
Hätte man diesen Leichnam irgendwo gefunden, hätten die Gegner Jesu die Auferstehung schnell als Betrug entlarvt. Tom Anderson, der ehemalige Präsident der kalifornischen Vereinigung von Prozessanwälten, fast die Stärke dieses Arguments so zusammen:
Sollte man bei einem derart publik gemachten Ereignis nicht davon ausgehen können, dass ein einziger Historiker, ein einziger Augenzeuge, ein einziger Gegenspieler für alle Ewigkeit aufgeschrieben hätte, dass er den Leichnam Christ gesehen habe? … Das Schweigen der Geschichte ist ohrenbetäubend, wenn es um Beweise gegen die Auferstehung geht.[24]
Angesichts des Mangels an Beweismaterial und eines eindeutig leeren Grabes akzeptierte Morison, dass es geschichtlich verbürgt ist, dass der Leichnam Jesu irgendwie aus dem Grab verschwand.
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