Zufall oder Wunder?
Aber könnte man diese Feinabstimmung nicht einfach auch als Zufall abtun? Schließlich wissen Buchmacher, dass selbst Außenseiter irgendwann einmal ein Rennen gewinnen können. Und auch im Lotto gibt es, trotz schlechtester Chancen, immer wieder einen Hauptgewinner. Wie also steht es um die Wahrscheinlichkeit, dass es menschliches Leben nicht deshalb gibt, weil es in der Geschichte des Kosmos zu einer zufälligen, gigantischen Explosion gekommen ist?
Die Möglichkeit, dass menschliches Leben auf einen Urknall zurückzuführen ist, spricht den Gesetzen der Wahrscheinlichkeit zuwider. Ein Astronom hat diese Wahrscheinlichkeit als eine Chance in einer Billion, Billion, Billion, Billion, Billion, Billion, Billion, Billion, Billion, Billion, Billion, Billion, Billion beziffert. [14] Es wäre wahrscheinlicher, dass ein Mensch mit verbundenen Augen – auf Anhieb – ein auf einem der zahllosen Strände der Erde verstecktes, besonders markiertes Sandkorn findet.
Ein weiteres Beispiel für die Unwahrscheinlichkeit, dass ein rein zufälliger Urknall Leben hervorbringt, ist das eines einzelnen Menschen, der nach dem Kauf eines einzigen Lottoscheins für über tausend Lotterien in jeder diesen Lotterien den Hauptgewinn einstreicht.
Wie würden Sie auf eine derartige Nachricht wohl reagieren? Jeder hätte den gleichen Gedanken – völlig unmöglich, außer wenn jemand das Ganze hinter den Kulissen manipuliert hat. Und genau zu diesem Schluss kommen zahlreiche Wissenschaftler: Jemand hinter den Kulissen hat das Universum geplant und geschaffen.
Dieses neue Verständnis dafür, wie wunderbar das menschliche Leben in unserem Universum ist, bewog den agnostischen Astronom George Greenstein zu der Frage: „Ist es möglich, dass wir plötzlich, ohne es zu beabsichtigen, auf wissenschaftlichen Beweis über das Vorhandensein eines Höheren Wesens stießen?“[15]
Als Agnostiker bewahrt sich Greenstein allerdings seinen Glauben daran, dass die Wissenschaft und nicht irgendein Schöpfer unsere Herkunft letztendlich erklären wird. [16]
Jastrow erklärt, weshalb sich manche Wissenschaftler dagegen wehren, einen transzendenten Schöpfer zu akzeptieren.
Es gibt da eine Art von Religion in der Wissenschaft, nämlich die Religion, die glaubt, dass im Universum Harmonie und Ordnung bestehen … Dieser religiöse Glaube des Wissenschaftlers wird durch die Entdeckung verletzt, dass die Welt einen Anfang hatte, und zwar unter Bedingungen, in denen die heute bekannten Gesetze der Physik keine Gültigkeit haben, und als ein Ergebnis von Kräften oder Umständen, die wir nicht ausfindig machen können Und wenn das passiert, dann hat der Wissenschaftler die Kontrolle verloren. Würde er die Implikationen wirklich untersuchen, wäre er traumatisiert. [17]
Es ist verständlich, dass Wissenschaftler wie Greenstein und Hawking andere Erklärungen suchen, als unser fein abgestimmtes Universum einem Schöpfer zuzuschreiben. Hawking spekuliert, dass eventuell andere nicht gesehene (und nicht beweisbare) Universen existieren und damit die Chancen steigen, dass eines von diesen (nämlich unseres) perfekt auf das Leben abgestimmt ist. Da diese Theorie jedoch spekulativ ist und sich einer Verifizierung verwehrt, kann man sie wohl kaum als „wissenschaftlich“ bezeichnen. Obwohl er selbst Agnostiker ist, verwirft Paul Davies diese Idee Hawkings als zu spekulativ. Er schreibt: „Eine solche Meinung muss sich auf Glauben, nicht auf Beobachtungen, gründen.“ [18]
Obwohl sich Hawking auch weiterhin federführend nach rein wissenschaftlichen Erklärungen für unsere Herkunft sucht, haben andere Wissenschaftler, darunter zahlreiche Agnostiker, die offensichtlich überwältigenden Indizien anerkannt, die für einen Schöpfer sprechen. Dazu Hoyle:
„Eine auf dem gesunden Menschenverstand basierende Deutung der Tatsachen legt nahe, dass eine Super-Intelligenz die Physik, aber auch die Chemie und Biologie manipuliert hat, und dass es in der Natur keine nennenswerten blinden Kräfte gibt.“[19]
Einstein war zwar nicht religiös und glaubte auch nicht an einen persönlichen Gott, aber er bezeichnete das Genie hinter dem Universum als „eine Intelligenz von solcher Erhabenheit, dass verglichen damit das ganze systematische Denken und Handeln des Menschen ein höchst unbedeutender Abglanz ist.“[20]
Der Atheist Christopher Hitchens, der einen Großteil seines Lebens damit verbrachte, gegen Gott anzuschreiben und zu argumentieren, war angesichts der Tatsache, dass es kein Leben geben könnte, wenn die Dinge um gerade einmal „ein Grad oder ein Haar“ anders gewesen seien, außerordentlich verblüfft. [21]
Davies gibt zu:
Für mich gibt es überzeugende Indizien, dass hinter all dem irgendetwas vorgeht. Es hat den Anschein, als habe jemand die Werte der Natur darauf abgestimmt, das Universum zu schaffen…. Der Eindruck eines zugrunde liegenden Planes ist überwältigend. [22]
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