Grabraub?
Im weiteren Verlauf seiner Recherchen begann Morison, die Motive der Anhänger Jesu zu untersuchen. Vielleicht verbarg sich hinter der angeblichen Auferstehung einfach ein gestohlener Leichnam. Wenn das aber zutrifft, wie lassen sich dann all die dokumentierten Erscheinungen des auferstandenen Jesus erklären? Der Historiker Paul Johnson schrieb in seinem Buch A History of the Jews: „Es kam nicht auf die Umstände seines Todes an, sondern auf die Tatsache, dass man in einem ständig anwachsenden Kreis von Menschen hartnäckig glaubte, dass er auferstanden war.“[25]
Das Grab war tatsächlich leer. Das bloße Fehlen eines Leichnams hätte aber nicht ausgereicht, um die Anhänger Jesu zum Handeln anzuspornen (insbesondere wenn sie selbst es waren, die ihn gestohlen hatten). Es musste schon etwas Außergewöhnliches vorgefallen sein, denn die Anhänger Jesu trauerten nicht länger; sie versteckten sich nicht mehr und behaupteten furchtlos, dass sie den lebendigen Jesus gesehen hätten.
Jeder Augenzeugenbericht beschreibt, dass Jesus seinen Anhängern, den Frauen zuerst, plötzlich in körperlicher Form erschien. Morison fragte sich, warum eine Gruppe von Verschwörern Frauen für ihren Plan eine so zentrale Rolle zugedacht hätte. Im ersten Jahrhundert hatten Frauen praktisch keine Rechte und keinen Status; sie galten nicht als Rechtspersonen. Um den Erfolg ihres Plans sicherzustellen, überlegte sich Morison, hätten die Verschwörer den lebendigen Jesus als erstes vor Männern und nicht vor Frauen erscheinen lassen. Dennoch hören wir, dass Frauen ihn berührten, mit ihm sprachen und als erste das leere Grab fanden.
Den Berichten der Augenzeugen zufolge sahen später alle Jünger Jesus bei mehr als zehn verschiedenen Gelegenheiten. Sie schrieben, er habe ihnen seine Hände und Füße gezeigt und sie aufgefordert, ihn zu berühren. Wie verlautet, aß er auch mit ihnen und erschien später lebendig bei einem einzelnen Anlass vor über 500 seiner Anhänger.
Der Rechtswissenschaftler John Warwick Montgomery erklärte: „56 n. Chr. schrieb [der Apostel] Paulus, dass über 500 Menschen den auferstandenen Jesus gesehen hätten und die meisten von ihnen noch am Leben seien (1 Korinther 15:6 ff). Es überschreitet die Grenzen der Glaubwürdigkeit, dass die Frühchristen eine derartige Geschichte erfunden und dann unter jenen gepredigt haben könnten, die sie einfach durch Vorzeigen des Leichnams Jesu hätten widerlegen können.“[26]
Die Bibelforscher Geisler und Turek sehen das auch so. „Wenn die Auferstehung nicht stattgefunden hätte, warum hätte dann der Apostel Paulus eine solche Liste angeblicher Augenzeugen vorgelegt? Er hätte durch eine derart dreiste Lüge sofort all seine Glaubwürdigkeit unter seinen Lesern in Korinth eingebüßt.“[27]
Petrus erzählte einer Menschenmenge in Caesarea, warum er und die anderen Jünger so überzeugt waren, dass Jesus am Leben sei.
Wir Apostel sind Augenzeugen für alles, was er in Israel und in Jerusalem unter den Juden getan hat. Diesen Jesus haben sie an das Kreuz genagelt und getötet. Aber schon drei Tage später hat Gott ihn wieder zum Leben erweckt. … Ja, wir haben nach seiner Auferstehung sogar mit ihm gegessen und getrunken. (Apostelgeschichte 10:39-41)
Der britische Bibelforscher Michael Green hielt fest: „Die Erscheinungen Jesu sind besser belegt als alles andere in der Antike … Es kann keinen vernünftigen Zweifel geben, dass sie wirklich stattfanden.“[28]
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